Sonntag, 8. Februar 2009

uncool

ich habe es geahnt: dreißig ist eben doch nicht das neue zwanzig... in einer jüngst gelesenen liste zu erwartender nachwuchstalente vermisste ich einen verweis auf meine person schmerzlichst... oder bin ich einfach kein jungstar mehr, sondern schon (halbwegs) etabliert?

die komischste vorstellung aber ist: 31 werden. nach 30 kommt unweigerlich 31. das ist schon eine ganz andere zahl. also nicht im mathematischen sinne. vielmehr wenn es um die konnotationen geht. dreißig klingt noch hip. vielleicht sogar cool. irgendwie nach loft und urbanem leben. aber einunddreißig? uncool. reihenhäuschen-im-grünen-mit-katzenbaum-mitten-im-wohnzimmer-uncool.

30 klingt nach...
...turnschuhe und hosenanzug
...jetzt noch mal was ganz anderes ausprobieren
...trainhopping durch südosteuropa
...spontanem trip zur berlinale
...auch mal currywurst essen

31 klingt nach...
...lindgrünem twinset
...ganz genau bescheid wissen
...joggen gehen mit jack-wolfskin-ohrwärmern
..."schatz, wir kaufen keine fertig zubereitete babynahrung, das machen wir alles selbst mit bio-gemüse!"

trauriges fazit: klingt nicht beides gleich verzweifelt? das eine ist lediglich der verkrampfte versuch, womöglich doch anders zu sein. das andere dagegen ist dagegen immerhin der rückzug in die selbst (?)gewählte spießigkeit. hm...